Die Eltern von Lubna Masih haben Schmerzensgeld in Höhe von 1 Million Rupien (umgerechnet
etwa 11.600 Euro) akzeptiert. Das 12-jährige Mädchen stammte aus einer christlichen
Familie. Sie wurde vor wenigen Wochen in Rawalpindi von einer Gruppe junger Muslime
vergewaltigt und ermordet. Die Eltern verzichten nun auf weitere gerichtliche Schritte.
Christliche Organisationen hatten versucht, die Eltern davon abzuhalten, auf eventuelle
Kompromisse einzugehen. Im Zusammenhang mit wiederholten Vergewaltigungsfällen, deren
Opfer Mädchen aus christlichen Familien waren, hatte der pakistanische Staatspräsident
Ali Zardari angekündigt, man werde eine Telefonhotline einrichten, unter der die Anrufer
mit dem Präsidentenamt verbunden werden sollten. Zardari hatte in Absprache mit dem
Minister für religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhati, auch die Schaffung einer interreligiösen
Kommission angeregt, die für den Dialog mit der Regierung über dringende Fragen zuständig
sein soll. Beide Initiativen wurden von der christlichen Glaubensgemeinschaft begrüßt,
doch sie wurden bisher noch nicht auf den Weg gebracht.