Belgien: Der Erzbischof und das AIDS-Missverständnis
Der Erzbischof von Brüssel fühlt sich in seinen Aussagen zu Aids missverstanden. Er
habe HIV-positive Menschen in keiner Weise stigmatisieren wollen, erklärte Erzbischof
Andre-Joseph Leonard an diesem Freitag vor Journalisten. „Ich habe den Eindruck, der
technische Ausdruck ‚immanente Gerechtigkeit’ wurde falsch verstanden“, so der Brüsseler
Bischof. Keineswegs habe er damit ausdrücken wollen, Aids sei ein „inneres Gericht”
und damit etwas wie die Strafe Gottes für falsches Verhalten. Stein des Anstoßes war
eine Passage in einem Interviewbuch mit dem Erzbischof. Sowie die Natur sich an uns
räche, wenn wir sie beschädigen, so würde auch eine Verunstaltung menschlicher Liebe
sich rächen, wird Leonard in dem Buch zitiert. Der Erzbischof betont demgegenüber,
dass jeder Kranke, gleich welches die Ursache seines Leidens sei, ermutigt und respektiert
werden müsse. (rv 16.10.2010 gs)