Die Sonderbischofssynode
im Vatikan ist ein großes Forum, auf dem in vielen Sprachen gesprochen wird, in Arabisch,
Hebräisch, Englisch und Französisch. Doch Sprachen, Traditionen und Vielfalt hin oder
her – am Ende braucht es eine klare Botschaft, und das ist eine echte Herausforderung.
Daran erinnert der Salzburger Ökumene-Experte Dietmar Winkler. Der Bibelwissenschaftler
ist einer der 36 Synoden-„Ghostwriter“; er fasst die Wortmeldungen der Synodenväter
zu handlichen Berichten zusammen, die dazu dienen sollen, am Ende leichter zur gemeinsamen
Botschaft zu gelangen. Diese sollte „direkt“ sein, so Winkler im Gespräch mit der
Agentur kathpress. Das sei man den Christen im Heiligen Land schließlich schuldig.
„Ich
weiß, dass die Christen im Orient auf diese Synode schauen und eine Ermutigung brauchen,
warum sie überhaupt im Orient bleiben sollen. Man muss den Christen klarmachen, warum
sie dort sein und bleiben sollen trotz der politischen Situation, trotz des muslimischen
Kontexts, trotz des Problems mit Palästina und Israel. Und hier wird unbedingt notwendig
sein, dass sich die Synode noch fokussiert, weil es unumgänglich ist, dass die Schlussbotschaft
sehr direkt sein muss.“
Soziale und wirtschaftliche Benachteiligung, Verfolgung
und ein schwelender politischer Konflikt – die Umstände für Christen im Heiligen Land
sind widrig, da braucht es gute Gründe, um zu bleiben. Und es braucht umgekehrt Überzeugungskraft,
erinnert Winkler. Neue Stärke aus Einheit, so ein Vorschlag für die Lage der Christen
in Nahost, der in den letzten Tagen immer wieder aus den Statements der Synodenväter
herausklang. Was kann damit aber konkret gemeint sein? Beobachter Winkler hat schon
eine Idee:
„Es geht darum, dass es einer liturgischen Reform bedarf. Auch
in den einzelnen Riten. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Jugend vielfach
zu anderen Kirchen geht, etwa zu den sehr offensiv missionierenden anglikalen Bewegungen.
Viele Bischöfe haben erkannt, dass die Liturgie hier also eine Rolle spielt. Der nächste
Punkt: Die Liturgie muss sprachlich klar sein, das heißt eine arabischsprachige Liturgie.
Ich stelle mir das so vor: Wir haben in der römisch-katholischen Kirche eine Liturgiereform
gehabt, wir haben den westlichen lateinischen Ritus, aber in verschiedenen Sprachen,
Französisch und Spanisch etc. Ähnliches wird man eben auch für den Orient brauchen.
Und da hoffe ich, dass bei der Synode dazu ein Grundstatement herauskommen könnte,
an dem dann weitergearbeitet wird.“