Die seelsorgliche Situation der katholischen Minderheitenkirchen im Nahen Osten stand
im Mittelpunkt der Beratungen der derzeit im Vatikan tagenden Bischofsversammlung.
Erneut verlangten mehrere Bischöfe Maßnahmen gegen den „Aderlass“ von Christen aus
dem Orient. Das erklärte ein Synodenmitarbeiter am Mittwoch vor Journalisten. Ebenfalls
wurde die Forderung nach der Gewährung von Kultfreiheit für Muslime und Christen nach
dem Prinzip der Gegenseitigkeit laut. Der griechisch-katholische Bischof Dimitrios
Salachas aus Griechenland sprach sich laut dem Synodenmitarbeiter dafür aus, in Priesterseminaren
der lateinischen Kirche vertieftere Kenntnisse des katholischen Ostkirchenrechts zu
vermitteln. Ein anderer Sprecher regte die Entsendung von „Fidei donum“-Priestern
der lateinischen Bistümer und Orden für die orientalischen Kirchen an. Ein weiterer
Vorschlag bezog sich auf die Schaffung einheitlicher Gebetsübersetzungen wie des Vaterunsers,
die in allen katholischen Kirchen eines Sprachraums gelten sollten. Zugleich wurde
der Wert der Verschiedenheit der liturgischen Traditionen betont. Ein Vorbild könne
das Zusammenleben katholischer Kirchen in den USA sein, sagte ein Synodale dem Mitarbeiter
zufolge.