Bischof Hinder: „Miteinander, nicht gegeneinander“
Das Konkurrenzdenken unter Christen muss überwunden werden. Dazu hat der Schweizer
Bischof Paul Hinder am Rande der Nahostsynode im Vatikan aufgerufen. Es komme immer
noch vor, dass „eine Kirche der anderen ein Bein stellt“, so der Apostolische Vikar
für Arabien im Interview mit der Nachrichtenagentur kipa. Das sei vor allem für Christen
in Arabien kontraproduktiv, so der Bischof. Zur Entwicklung der Religions- und Kultfreiheit
in der Region äußerte sich Hinder vorsichtig: Von „Liberalisierung“ könne nicht die
Rede sein, eher von einer „schrittweisen Entkrampfung“. Hinder steht als Apostolischer
Vikar Arabiens dem weltweit größten und schwierigsten Verwaltungsbezirk der katholischen
Kirche vor. Der 68-jährige Kapuziner nimmt derzeit an der Nahostsynode im Vatikan
teil; am Mittwoch berichtete er dort den Synodenvätern von der Situation der Christen
in Arabien. Als dringendste Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebenssituation dieser
Christen nannte der Bischof Bildung auf allen kirchlichen Ebenen sowie die Bekämpfung
fundamentalistischer Tendenzen: nicht nur in den Köpfen von Moslems, sondern auch
in denen von Christen. (kipa/rv 14.10.2010 pr)