2010-10-12 16:32:24

Türkei: Hoffnung für Christen


RealAudioMP3 Der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I., sieht Anzeichen für eine Verbesserung der Situation im Ökumenischen Patriarchat in der Türkei. Er sei sehr zuversichtlich, dass das Priesterseminar in Chalki im Jahr 2011 wiedereröffnet werden könne, sagte Bartholomaios im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kathpress in Istanbul. Nach 40 Jahren sei es höchste Zeit, den eigenen Priesternachwuchs wieder ausbilden zu können, so der Patriarch. Bartholomaios I. verwies auf jüngste Äußerungen des türkischen Vizepremierministers Bülent Arinc:

 
„Er sagte, dass Chalki wieder eröffnet werden müsse. Christen in der Türkei hätten das Recht auf die Möglichkeit, ihre Priester und Theologen auszubilden. Er sagte auch, dass die Regierung nicht die Regierung der Muslime sei, sondern die Regierung aller, aller türkischen Bürger, zu denen wir ja auch gehören. Das ist ein Signal, dass die Schule bald wieder eröffnen kann. Spätestens 2011 wird die Regierung entscheiden. Wir sind optimistisch, viel optimistischer als vorher.“

Aber nicht nur in Einzelentscheidungen sieht der Patriarchat Entwicklung – der türkische Staat bemühe sich generell um eine Normalisierung der Beziehungen zur orthodoxen Kirche:

 
„Ein anderes Zeichen des guten Willens der türkischen Regierung ist, dass Ankara am Wochenende 15 Erzbischöfen des ökumenischen Patriarchats die türkische Staatsbürgerschaft verliehen hat, darunter auch dem Metropoliten von Österreich, Michael Staikos.“

 
Nach türkischen Vorschriften darf das Patriarchenamt nur von einem türkischen Staatsbürger bekleidet werden. Im Zuge eines Verbots privater Hochschulen war das Seminar von Chalki 1971 von den türkischen Behörden geschlossen worden. Die Wiedereröffnung des Seminars gehört auch zu den zentralen Forderungen der EU an die Türkei im Rahmen der Gespräche um einen Beitritt in die Staatengemeinschaft.

(kap 12.10.2010 ord)
 







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