2010-10-12 14:00:07

D: ZdK warnt vor Aufweichung des Lebensschutzes


Die Forderung der FDP nach einer Zulassung der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) stehe für einen „Dammbruch im Lebensschutz“ und einen „illusorischen Machbarkeitswahn“. Dies erklärte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, an diesem Dienstag in Bonn. Damit drohe eine Debatte über zumutbare und unzumutbare Krankheiten und Belastungen, die nicht einzugrenzen sei. Aus der Union kam erneut die Forderung nach einem sofortigen Verbot von PID. Indem die FDP von einem „Menschenrecht auf Entscheidung“ spreche, benutze sie eine verräterische Sprache. Sie verschleiere damit, dass PID eine „Entscheidung zwischen lebenswertem und vermeintlich lebensunwertem Leben“ sei, so Glück. Mit Blick auf die Gespräche über einen Kompromiss führte Glück aus, die Nutzung von PID werde entgegen der liberalen Beteuerungen gerade nicht zu einer humaneren Welt führen. Er sehe zwischen der von FDP-Vertretern geäußerten Position und der Festlegung der Unionsparteien auf ein PID-Verbot keinen Kompromiss, bei dem das geltende Embryonenschutzgesetz „nicht bis zur Unkenntlichkeit“ aufgeweicht würde.



Bei der PID werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen auf Gendefekte untersucht und im Fall von Schäden vernichtet. Anfang Juli hatte der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil festgestellt, dass die PID nicht gegen das Embryonenschutzgesetz verstößt und damit straffrei bleibt. Seitdem gibt es wiederholt Forderungen nach einem expliziten Verbot dieser Untersuchungsmethode. In der Bundestags-Unionsfraktion laufen darüber Gespräche. Während Fraktionschef Volker Kauder (CDU) offen auf ein Verbot drängt, setzen andere auf eine Zulassung in engen Grenzen, um freizügigere Vorschläge aus der FDP zu verhindern. Die katholische Kirche tritt für ein striktes PID-Verbot ein, die evangelische Kirche hält eine begrenzte Zulassung für vertretbar.



(kna 12.10.2010 ord)








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