Brasilien: Bischöfe verteidigen ihre Orientierungshilfe
Die Bischöfe haben ihr Recht verteidigt, den Katholiken bei der Präsidentschaftswahl
Orientierungshilfe zu geben. Es sei das Recht und die Aufgabe eines jeden Bischofs,
seinen Gläubigen in Fragen, die den Glauben und die christliche Moral betreffen, Orientierung
zu geben, heißt es in einer von der Brasilianischen Bischofskonferenz in Brasilia
veröffentlichten Erklärung. Darin werden die Katholiken ermahnt, bei ihrer Wahlentscheidung
diese ethischen Kriterien, vor allem jene, die sich auf den unabdingbaren Schutz des
Lebens bezögen, nicht zu vergessen. Am selben Tag bekannte sich Dilma Rousseff, die
Wunschkandidatin des scheidenden Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva, mit Nachdruck
zum „Recht auf Leben“. Sie hatte im ersten Urnengang die erforderliche 50-Prozent-Marke
verfehlt und muss am 31. Oktober in die Stichwahl gehen. Im Wahlkampf spielt das Thema
Lebensschutz und Abtreibung eine große Rolle. Immer wieder wird Rousseff mit ihren
früheren Äußerungen zugunsten einer Liberalisierung des Abtreibungsrechts konfrontiert.