Überraschend viel Theologisches liegt bei der Frankfurter Buchmesse auf den Präsentiertischen.
Das hat unser Redaktionsleiter P. Bernd Hagenkord beobachtet, der sich in diesen Tagen
auf der weltgrößten Fachveranstaltung zum Thema Buch umtut. An diesem Freitag öffnet
sich die Frankfurter Buchmesse für das große Publikum. P. Hagenkord: „Theologisch
ist hier sehr viel los, das ist mir aufgefallen. Interessanterweise sind das fast
alles Namen, die man noch nicht kennt. Da kommt eine Generation neuer Theologen auf
den Markt. Ansonsten sind mir viele Kirchen-Bücher aufgefallen. Kirche im Reformstau,
Rückkehr der Religion, authentisch glauben, alter Wein in neuen Schläuchen und ähnliche
Titel. Diese Bücher drängen verstärkt darauf, dass der Glaube und Gott stärker als
vorher in den Mittelpunkt der Kirche und des Sprechens von Gott kommt. Das sollte
eigentlich selbstverständlich sein, aber viele Bücher sprechen eben davon, dass in
der Kirche zu viel über Struktur und Geld geredet wird, und dass eine veraltete Sprache
benutzt wird. Da ist immer alles "ein Stück weit" und "da geht man zu den Menschen"
- solche Formulierungen, die heute religiös nicht mehr tragen. Diese Bücher mahnen
an, man möge sich wieder verstärkt und in einer neuen klugen angemessenen Sprache
um Gott selbst kümmern. Es ist natürlich spannend, diese Entwicklung zu beobachten,
denn sie betrifft nicht nur den Buchmarkt, sondern letztlich alles kirchliche Leben.
Da zeigt sich also am Buchmarkt ein Trend für die nächsten Jahre.“ Am Donnerstag
gab der Verlag Herder auf der Buchmesse die Erscheinungsdaten für die beiden neuen
Papstbücher offiziell bekannt: Peter Seewalds Interviewbuch mit Benedikt XVI. erscheint
im November, es wird „Licht der Welt“ heißen und ist das Fortsetzungsbuch von "Salz
der Erde" und „Gott und die Welt“. Der zweite Band des Jesus-Buches von Papst
Benedikt XVI. hingegen soll am 10. März zeitgleich in mehreren Sprachen, darunter
Deutsch, erscheinen. Das gaben der Freiburger Herder-Verlag und der Direktor des Vatikanverlags,
Guiseppe Costa, am Donnerstag auf der Frankfurter Buchmesse bekannt. Im Mittelpunkt
steht die Leidensgeschichte und Auferstehung Jesu. Der erste Band über "Jesus von
Nazareth" erschien 2007 und verkaufte sich allein in der deutschen Ausgabe laut Angaben
des Herder-Verlags über 500.000 Mal. Im Sommer begann der Papst die Arbeiten zu dem
dritten Band der Biographie. Darin soll es um die biblische Kindheitsgeschichte Jesu
gehen. (rv/kna 08.10.2010 gs)