Der katholische Journalismus
muss im Dienste der Wahrheit stehen. Daran hat Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer
eines internationalen katholischen Medienkongresses in Rom an diesem Donnerstag erinnert.
Mehr als 200 Journalisten, Medienfachleute und Kirchenvertreter aus rund 85 Ländern
kamen zu der Veranstaltung des päpstlichen Medienrates seit Montag zusammen. Leidenschaft
und Professionalität seien zwei notwendige Eigenschaften des Journalisten von heute,
sagte der Papst den Teilnehmern des Kongresses in Audienz. Angesichts der tief greifenden
Veränderungen, denen das Berufsbild und die Kommunikationsmittel unterlägen, sei Journalismus
im Dienst der Wahrheit jedoch heute eine besondere Herausforderung. Benedikt XVI.:
„Die
neuen Technologien und der Fortschritt, den sie mit sich bringen, können das Wahre
und das Falsche austauschbar machen und dazu führen, dass man das Reale mit dem Virtuellen
verwechselt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass ein vermitteltes Ereignis, sei
es froh oder traurig, als Spektakel und nicht als Gelegenheit zum Nachdenken verstanden
wird. Wenn ein Ereignis hauptsächlich präsentiert wird, um Emotionen auszulösen, tritt
das authentische Werben um den Menschen in den Hintergrund. Es besteht die Gefahr,
dass das Virtuelle sich von der Realität entfernt und nicht zur Suche des Wahren antreibt.“
Christlicher Glauben und Kommunikation hätten strukturell eine Sache gemeinsam,
so der Papst weiter: Die Identität von Mittel und Botschaft. So wie Gottes Wort Heil
bringe, so müsse die katholische Medienarbeit mit der Wahrheit und Aufklärung zu identifizieren
sein. Themen des katholischen Medienkongresses waren unter anderem das Verhältnis
von Meinungsfreiheit und Wahrheitsanspruch der Kirche sowie die Rolle der katholischen
Presse in öffentlichen Debatten gewesen.