Vatikan: Arabien-Bischof fordert engere Zusammenarbeit der Christen
Die Christen in Nahost haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber auch enges
Gruppendenken und das Beharren auf Eigenrechten machen ein gemeinsames Auftreten schwierig,
sagt Paul Hinder, der Apostolische Vikar in Arabien. Dabei können der liturgische
Reichtum und die Traditionsverbundenheit der orientalischen Kirchen der Weltkirche
eine „heilsame Mahnung sein“, so der gebürtige Schweizer. Von dem bevorstehenden Treffen
der Nahost-Bischöfe in Rom erhofft sich Hinder eine realistische Bestandsaufnahme
und Inspiration für die weiteren Schritte vor Ort. Eine der grössten Herausforderung
sieht er darin, eine bessere Zusammenarbeit und grössere Einheit zwischen den verschiedenen
Christen der Region zu etablieren. Die Synode könne eine Börse der Inspiration sein.
Die eigentliche Arbeit müsse dann aber vor Ort geschehen. Kritik äussert Hinder
an den teilweise engen Schranken, die der Religions- und Kultusfreiheit in seinem
Amtsbereich gesetzt sind. Hier sieht er auch den Westen in der Verantwortung: „Die
Regierungen und Diplomaten der westlichen Demokratien tun – von äusserst löblichen
Ausnahmen abgesehen – wenig, um die Religions- und Kultusfreiheit einzufordern. Offenbar
hat Mammon den Gott der Christen recht effizient abgelöst.“ (kipa 05.10.2010 sk)