Die Kirche protestiert gegen die neue Familienpolitik der Regierung: Arme Familien
sollen künftig kostenlos Verhütungsmittel erhalten. Laut philippinischen Medien erklärte
Präsident Benigno Aquino am Montag, es sei die Pflicht des Staates, Menschen Hilfe
zu bieten, denen die finanziellen Mittel für Verhütung fehlten. Die Familienplanung
liege aber weiterhin alleine bei den Familien, so Aquino, der sich derzeit zu einem
siebentätigen Besuch in den USA aufhält. Ein Vertreter der katholischen Kirche reagierte
mit Enttäuschung auf die Ankündigung des neuen Staatschefs. Die Kirche werde alles
tun, auch notfalls zu Straßenprotesten aufrufen, um diese Maßnahme zu verhindern,
sagte Pater Melvin Castro im Namen der Kommission für „Familie und Leben“ der Philippinischen
Bischofskonferenz in einer Stellungnahme. Mit der Ankündigung des Präsidenten stellen
sich die Behörden in der Verhütungsfrage gegen die Position der katholischen Kirche.
In den vergangenen zwei Jahren hatte die Kirche mehrere Vorstöße der Regierung von
Aquinos Amtsvorgängerin Gloria Arroyo zur kostenlosen Vergabe von Verhütungsmitteln
verhindert.