2010-09-29 13:06:36

Nahost: „Israelis und Palästinenser nicht alleine lassen“


RealAudioMP3 Die Welt schaut gespannt auf die Friedensverhandlung zwischen Israelis und Palästinensern. Katholische Organisationen, die sich um den Dialog zwischen beiden Seiten kümmern, sind relativ zuversichtlich. Das sagt uns der Gründer der jüdisch-katholischen Gesprächsgruppe von Camaldoli, der italienische Pater Innocenzo Gargano.

„Die internationale Staatengemeinschaft darf die beiden Seiten nicht in die Ecke drängen. Wichtig ist, dass wir die Israelis oder Palästinenser nicht alleine lassen. Daher ist es jetzt entscheidend, dass wichtige Staaten wie die USA oder die europäischen Nationen sowohl Benjamin Netanjahu als auch Mahmud Abbas unterstützen. Die haben es ja im Augenblick intern sehr schwer. Sowohl bei den Israelis als auch bei den Palästinensern gibt es leider auch Extremisten.“

Doch nicht nur radikale Extremisten machen Probleme: Eine Rede des israelischen Außenministers Avigdor Lieberman vor der UNO-Vollversammlung zeigt, dass es in der israelischen Regierung Meinungsverschiedenheiten gibt. Lieberman sagte, die Gespräche mit den Palästinensern könnten sich über Jahrzehnte hinziehen. Außerdem warb er für neue Grenzen, sollte ein palästinensischer Staat gegründet werden. P. Gargano dazu:

„Bei den derzeitigen Gesprächspartnern gibt es einige, die sicherlich noch bis vor kurzem zu den Extremisten zählten. Doch die Gespräche haben gezeigt, dass sich auch „harte Kerle“ wandeln können. Es muss beiden Seiten klar sein, dass ein Kompromiss nicht eine Niederlage bedeutet. Kompromiss bedeutet einfach: ich gebe dir etwas, damit du mir dafür etwas anderes gibt und damit dann beide Seite zufrieden sind.“

Die Ankunft des US-Sondergesandten in Israel läutet die erste neue Vermittlungsrunde seit Ende des zehnmonatigen israelischen Baustopps im Westjordanland ein. Am Sonntag ging das Moratorium zu Ende. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nahm am Dienstag eine Einladung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy an, kommenden Monat nach Paris zu reisen. Dort soll er neue Gespräche mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas führen.

(rv/reuters 29.09.2010 mg)







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