Die Vollversammlung der katholisch-orthodoxen Dialogkommission, die letzte Woche in
Wien tagte, hat keinen „Durchbruch“ in den ökumenischen Beziehungen gebracht. Das
betonte der Vorsitzende des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion
(Alfejew), am Dienstag in einer Stellungnahme. Er widersprach damit Medienberichten
über ein angeblich gutes Ergebnis der Gespräche. Beim Abschluss-Dokument der Dialogkommission,
in dem die Rolle des Bischofs von Rom betrachtet wird, handle es sich lediglich um
ein „Arbeitspapier“, so Hilarion. Dieses gebe allerdings nicht die Position der orthodoxen
Kirche wieder: „Entgegen der Behauptungen der Presse kam es in der Tagung der orthodox-katholischen
theologischen Kommission zu keinen Durchbrüchen.“ Thema der Tagung war „Die Rolle
des römischen Bischofs im ersten Jahrtausend“. Zu diesem Thema wurde auf Kreta ein
Dokument vorbereitet, das bereits bei der Dialogtagung im Vorjahr auf Zypern vorbesprochen
wurde. Dieses Dokument war danach in mehreren Medien verbreitet worden.