2010-09-28 12:19:18

D: Guardini-Preis für Thomas Halik


RealAudioMP3 Der tschechische Professor Thomas Halik ist der neue Romano-Guardini-Preisträger. Halik hatte die Auszeichnung am Montag Abend in München erhalten. Der bekannte Theologe und Soziologe hat sich besonders durch seine Dialogbemühungen zwischen Atheisten und gläubigen Christen hervorgetan. Man solle die Atheisten ernst nehmen, so der Tenor. Denn die Auseinandersetzung beider Seiten diene der „Reinigung des Glaubens“. Bei der Verleihung des Preises in der Katholischen Akademie in München erklärte Halik unseren Kollegen vom Münchner Kirchenradio:
 
„Ich frage oft einen Atheisten, wie der Gott, an den er nicht glaubt, aussieht. Und wenn er mir das erzählt, muss ich sagen: Also, an einen solchen Gott glaube ich auch nicht. Viele Atheisten sind Personen, die nur ihre eigene, primitive Vorstellung über Gott zurückweisen. Und dazu müssen wir sagen: Ja, das ist ganz richtig.“

Genau genommen sei das gemeinsame Suchen nach Gott eine Chance für beide Seiten, so Thomas Halik. Dabei halte er sich ganz an die These von Papst Benedikt XVI., die Kirche von heute könne zwar zur Minderheit werden. Aber eine kreative Minderheit bitte – darauf komme es an. Ein Ghetto werde die Kirche nur, wenn sie das Wort für sich allein behalten wolle.
 
„Eine monologische Evangelisation ist mehr eine Indoktrination. Besonders in unserem Land, in unseren nachkommunistischen Ländern, sind wir gegen Indoktrination absolut allergisch. Aber wenn wir imstande sind, einen Dialog mit den Leuten zu führen, ihre Fragen, ihre Zweifel ernst zu nehmen, ist das eine Chance.“

Der Romano-Guardini-Preis wird seit 1970 alle zwei Jahre als Erinnerung an den Religionsphilosophen verliehen. Preisträger waren auch der Theologe Karl Rahner oder der Komponist Carl Orff.

(rv 29.09.2010 jv)








All the contents on this site are copyrighted ©.