Zwei christliche Assyrer aus der Stadt Kamischli sind seit einer Woche in Polizeigewahrsam.
Darauf macht die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ von Göttingen aus aufmerksam.
Den beiden Syrern werde vorgeworfen, bei einem Konzert assyrische Fahnen geschwenkt
zu haben. Damit hätten sie den Tatbestand „Schüren von ethnischem und religiösen Hass“
erfüllt. Der deutsche Menschenrechtsverband hält die Vorwürfe für „absurd“: Nach geltendem
Recht seien assyro-aramäische Nationalsymbole in Syrien nicht verboten. Die „Gesellschaft
für bedrohte Völker“ fordert die sofortige Freilassung der beiden Christen. Die christlichen
Assyro-Aramäer, die vor allem in der nordöstlichen Provinz Al Hasakeh, aber auch in
den Großstädten Aleppo und Damaskus leben, sprechen Neuaramäisch. Sie stellen unter
den Christen Syriens, die etwa 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, die größte Volksgruppe.
(pm 27.09.2010 sk)