Auf Kritik von evangelischer Kirche und Evangelikalen stößt eine geplante Sendung
des Kölner Privatsenders RTL. Der Sender will am 31. Oktober durch eine Schweizer
Hellseherin Kontakt zu dem vor 23 Jahren verstorbenen CDU-Politiker Uwe Barschel aufnehmen.
Der Medienbeauftragte der EKD und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Markus
Bräuer, kritisierte gegenüber der Leipziger Volkszeitung unter anderem die geplante
Ausstrahlung am Reformationstag. Zwar kenne er die geplante Sendung „Das Medium“ noch
nicht, aber auf jeden Fall sei der Sendetermin unpassend. „Der Reformationstag steht
für die Verbindung von Glaube und Vernunft. Eine Hellseherin, die Kontakt mit den
Toten zu haben behauptet, erscheint mir im 21. Jahrhundert überholt“, so der EKD-Medienbeauftragte.
Grundsätzlich gelte für Christen, dass sie auch über die Grenze des Lebens hinaus
auf die Gnade Gottes vertrauten. Eine Kontaktaufnahme einer Hellseherin mit einem
Verstorbenen sei damit nicht gemeint. Die Würde des Menschen gelte auch über das irdische
Leben hinaus. Darauf sei im Fall Barschel wenig Rücksicht genommen worden.