2010-09-24 11:21:06

Russland: Streit um Rückgabe von Kircheneigentum


Die Öffentlichkeit streitet über einen Gesetzesvorschlag, der eine Rückgabe von Kircheneigentum an die russisch-orthodoxe Kirche vorsieht. Nach dem Text, der vom Parlament bereits gebilligt wurde, würden zahlreiche Kirchen oder Klöster, die in kommunistischer Zeit zu Museen wurden, wieder an die orthodoxe Kirche fallen. „Wir hoffen bei der zweiten Lesung auf Änderungen“, sagt Alexander Chkourko vom russischen Museumsverband. Schon im ersten Durchgang hatte das Gesetz nach heftiger Kritik substanzielle Änderungen erfahren; so sieht es keine Rückgabe von Ikonen, Manuskripten oder Kultobjekten vor, die sich derzeit in Museen befinden. Wenn etwa sechzig Klöster und Kirchen, die in der russischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt hätten und teilweise zum UNESCO-Welterbe gehörten, an die orthodoxe Kirche zurückfielen, sei längerfristig ihre Erhaltung in Gefahr, so Chkourko. Die russisch-orthodoxe Kirche sei zur Konservierung von Ikonen und Fresken nicht in der Lage, und die Stätten wären aus der Sicht des Museumsverbandes auch nicht mehr so leicht für Besucher zugänglich wie bislang. Insgesamt geht es in dem Gesetzesvorhaben um mehr als 6.500 religiöse Stätten; sie betreffen fast alle die orthodoxe Kirche.
(apic 24.10.2o1o k)







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