2010-09-23 12:53:39

Österreich: Zivildienst ersatzlos streichen?


Die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ist im deutschsprachigen Raum ein Thema. Mit Ausnahme der Schweiz wird derzeit in Deutschland und Österreich darüber diskutiert. Die katholische Friedensbewegung pax christi begrüßte an diesem Donnerstag die Pläne des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg zur Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht. Dieser längst überfällige Schritt räume auf mit der Mär von der Wehrgerechtigkeit und befreit die jungen Männer von einem nicht mehr begründbaren und dem Geist des Grundgesetzes widersprechendem Zwangsdienst.

In Österreich hat der Nationalrat am Mittwoch die neue Zivildienstordnung beschlossen. Dabei wurde auch über die Zukunft der Wehrpflicht gesprochen. Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau sagt dazu im Gespräch mit kathpress:

„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Diskussion rund um die Abschaffung der Wehrpflicht eine rein politische Frage ist. Wenn sich die Bundesregierung dafür entscheidet, die Wehrpflicht abzuschaffen, müssen auch die Konsequenzen und Folgen für den Wegfall der Zivildienstleistungen berücksichtigt werden. Ich denke aber, dass es sich hier um eine lösbare Aufgabe handelt. Dieser Diskussion muss man sich stellen und zwar umfassend und ohne ideologische Scheuklappen.“

Würde der Zivildienst ersatzlos gestrichen, wären Engpässe in der Betreuung wie z. B. von älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen oder in Obdachloseneinrichtungen die Folge.

„Pro Jahr sind bei der Caritas österreichweit durchschnittlich 500 Zivildiener beschäftigt, allein in der Erzdiözese Wien sind es 140. Ich will zugleich festhalten, dass es beim Zivildienst um eine wichtige Unterstützung für bedürftige Menschen geht und nicht um eine Unterstützung für Hilfsorganisationen.“

(kap 23.09.2010 mg)







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