Die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ist im deutschsprachigen Raum ein Thema.
Mit Ausnahme der Schweiz wird derzeit in Deutschland und Österreich darüber diskutiert.
Die katholische Friedensbewegung pax christi begrüßte an diesem Donnerstag die Pläne
des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg zur Aussetzung der Allgemeinen
Wehrpflicht. Dieser längst überfällige Schritt räume auf mit der Mär von der Wehrgerechtigkeit
und befreit die jungen Männer von einem nicht mehr begründbaren und dem Geist des
Grundgesetzes widersprechendem Zwangsdienst.
In Österreich hat der Nationalrat
am Mittwoch die neue Zivildienstordnung beschlossen. Dabei wurde auch über die Zukunft
der Wehrpflicht gesprochen. Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau sagt dazu im
Gespräch mit kathpress:
„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Diskussion
rund um die Abschaffung der Wehrpflicht eine rein politische Frage ist. Wenn sich
die Bundesregierung dafür entscheidet, die Wehrpflicht abzuschaffen, müssen auch die
Konsequenzen und Folgen für den Wegfall der Zivildienstleistungen berücksichtigt werden.
Ich denke aber, dass es sich hier um eine lösbare Aufgabe handelt. Dieser Diskussion
muss man sich stellen und zwar umfassend und ohne ideologische Scheuklappen.“
Würde
der Zivildienst ersatzlos gestrichen, wären Engpässe in der Betreuung wie z. B. von
älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen oder in Obdachloseneinrichtungen die
Folge.
„Pro Jahr sind bei der Caritas österreichweit durchschnittlich 500
Zivildiener beschäftigt, allein in der Erzdiözese Wien sind es 140. Ich will zugleich
festhalten, dass es beim Zivildienst um eine wichtige Unterstützung für bedürftige
Menschen geht und nicht um eine Unterstützung für Hilfsorganisationen.“