Papst und Anglikanerprimas feiern ökumenisch in London
Papst Benedikt hat
Christen der katholischen und der anglikanischen Tradition dazu aufgerufen, in einem
zunehmend gleichgültigen bis feindseligen Umfeld gemeinsam ihre Hoffnung zu bezeugen.
Bei einem ökumenischen Abendgebet in der Londoner Westminster Abbey sagte Benedikt,
die Treue zum Wort Gottes verlange von Christen einen Gehorsam, der frei sein müsse
von "intellektuellem Konformismus und bequemer Anpassung an den Zeitgeist". Zugleich
erinnerte der Papst an seine Rolle als Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels
Petrus, der den Auftrag habe, "in besonderer Weise für die Einheit der Herde Christi
zu sorgen". Anglikaner-Primas Erzbischof Rowan Williams betonte bei der ökumenischen
Feier erneut die "besondere Verbindung" der beiden Kirchen. Er lobte die Enzykliken
des Papstes, in denen er sich mit den drängenden Fragen der modernen Zeit auseinandergesetzt
habe. Williams betonte, dass Christen nicht nur "ihren eigenen Komfort und Profit
im Blick haben sollten, sondern das Wohl der gesamten menschlichen Gemeinschaft."
Den Schlusssegen sprachen Benedikt XVI. und Williams gemeinsam. Vor der Feier hatte
der deutsche Papst am Grab des Unbekannten Soldaten in der gotischen Kathedrale Halt
gemacht und ein Gebet um Frieden gesprochen. Dabei gedachte er der Luftschlacht um
England, bei der Hitlers Luftwaffe vor 70 Jahren die Kapitulation Englands erzwingen
wollte. (rv/kipa 17.09.2010 gs)