Papst unterstreicht Rolle der Frauen in der Kirche
Frauen spielen eine
wichtige Rolle in der Kirche – das meinte Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei
seiner Generalaudienz im Vatikan. Vor allem heilige Frauen hätten die Kirche – und
nicht nur sie – immer wieder von innen reformiert:
„Allein die Heiligen
können die Welt dauerhaft zum Besseren verändern, denn durch sie werden Kräfte wirksam,
die nur die Liebe zu Christus wecken kann. Gehen wir in ihre Schule und lassen wir
uns von ihnen zum Herrn führen!“
Den Pilgern und Besuchern aus aller Welt
stellte der Papst die heilige Klara vor Augen:
„Sie war Zeitgenossin des
heiligen Franz von Assisi und gründete im 13. Jahrhundert den weiblichen Zweig der
franziskanischen Ordensfamilie.“
Angespornt vom Vorbild des heiligen Franz
habe auch Klara mit achtzehn Jahren „dem Reichtum dieser Welt und ihres adeligen Elternhauses
in Assisi auf radikale Weise entsagt“, so der Papst. „Statt einer geplanten
standesgemäßen Heirat wollte sie jungfräuliche Braut Christi sein, „denn,“ so schreibt
sie an die heilige Agnes von Prag, „wahrhaft glücklich, wem es gegeben wird, [...]
mit allen Fasern des Herzens [Christus] anzuhangen, [...] dessen Liebe reich beschenkt,
dessen Betrachtung erquickt, dessen Güte erfüllt [...] und dessen glorreicher Anblick
selig machen wird“.“
In dem von ihr gegründeten Kloster bei der Kirche
von San Damiano lebte Klara über vierzig Jahre „in großer Demut, ohne jeden Besitz
und ganz im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung“, so Benedikt wörtlich: „Doch
ihr helles Licht strahlte über die engen Klostermauern hinaus, und bis heute folgen
die Klarissen-Schwestern der ersten von einer Frau verfaßten Ordensregel. Durch die
Heiligsprechung wurde das von ihr verkörperte Ideal schon zwei Jahre nach ihrem Tod
ein leuchtendes Beispiel für die ganze Kirche.“
Es war die letzte große
Audienz Benedikts vor seinem Aufbruch nach Großbritannien an diesem Donnerstag. Während
seines viertägigen Staatsbesuchs dort will er vor allem den Denker John Henry Newman
seligsprechen. „Ganz herzlich begrüße ich die deutschsprachigen Pilger und
Besucher... Euch allen wünsche ich eine gesegnete Zeit in Rom!”