2010-09-15 11:50:45

D: Lübecker Märtyrer werden im Juni 2011 selig gesprochen


RealAudioMP3 Am 25. Juni nächsten Jahres sollen die so genannten Lübecker Märtyrer selig gesprochen werden: Das wurde am Dienstag in Lübeck bekannt. Die drei katholischen Geistlichen sind im November 1943 von den Nazis hingerichtet worden, weil sie die NS-Ideologie offen kritisiert hatten. Zusammen mit ihnen wurde damals auch ein evangelischer Pastor aus dem gleichen Grund exekutiert. Papst Benedikt hatte im Juli den Weg für die Seligsprechung der drei katholischen Märtyrer frei gemacht. Wir sprachen mit dem katholischen Propst Franz Mecklenfeld aus Lübeck:

 „Für die katholische Kirche bedeutet es die Anerkennung und Bestätigung der 67-jährigen Verehrungstradition; für die Ökumene bedeutet es ebenso die Anerkennung und Bestärkung dieser inzwischen auch mehr als ein paar Jahrzehnte währenden gemeinsamen Bestätigungstradition. Für die Stadt Lübeck bedeutet die Seligsprechung, dass damit Personen offiziell von der katholischen Kirche anerkannt werden, die damals als Vereinzelte im Blick auf die Mehrheit der Bevölkerung für die Botschaft Jesu Christi, für die Wahrheit und Menschlichkeit zutiefst eingetreten sind.“

Natürlich – ein Schönheitsfehler ist es schon, dass drei Katholiken selig gesprochen, ihr evangelischer Gefährte hingegen für die gleiche Tat nur allgemein gewürdigt wird.

„Die Bedeutung der Ökumene der Lübecker Märtyrer ist noch mal unter dem Aspekt zu betrachten, dass es ein ökumenisch eindrucksvolles Zeugnis – wie es der Papst in seiner Botschaft gesagt hat – des Gebets und des Leidens ist. Das ist bislang in der ökumenischen Arbeit und im ökumischen Leben noch nicht so in den Mittelpunkt gestellt worden... Wir haben wunderbare Erfahrungen, wenn wir gemeinsam ökumenisch beten; das, was uns die Lübecker Märtyrer signifikant voraushaben, ist, dass sie, wenn man so will, im ökumenischen Geist gelitten haben.“

Die Seligsprechung vom Juni nächsten Jahres gilt also nur dreien der vier getöteten Christen – aber:

„Die Vier sind und bleiben in der Gemeinschaft der Verehrung beisammen – denn die Überzeugungskraft, von der die Verehrungstradition anfänglich ausging, immer im Zeugnis der Vier lag.“

(rv 15.09.2010 sk)







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