2010-09-14 12:54:08

D/Vatikan: Eckiger Tisch fordert mehr Aufklärung


Die bundesweite Opferinitiative „Eckiger Tisch“ hat den Vatikan zu mehr Aufklärung von sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen aufgerufen. In einem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Brief wandte sie sich mit ihrer Forderung an die „Leitung der katholischen Kirche“. Die Initiative vertritt Opfer sexuellen Missbrauchs an Jesuitenschulen. In den Schreiben führt die Initiative den früheren Jesuitenpater Wolfgang S. an. Dieser war in den 70er und 80er Jahren an Ordensschulen in Berlin, Hamburg und Sankt Blasien in Baden-Württemberg tätig. Die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen lösten unter anderem die anhaltende Missbrauchsdebatte aus. Der Ordensmann habe bereits 1991 im Zusammenhang mit seinem Antrag auf Laisierung an den Papst ein umfängliches schriftliches Geständnis abgelegt, heißt es in dem Schreiben der Initiative. Darin habe er den Missbrauch von über hundert Kindern und Jugendlichen eingeräumt. Der „Eckige Tisch“ fordert nun Auskunft darüber, wer Anfang der 90er Jahre über die Laisierung von Wolfgang S. entschieden habe und wie darüber mit den Jesuiten kommuniziert worden sei. Zudem stelle sich die Frage, warum die Kirche auf das Geständnis nicht mit einer Strafe reagiert habe, so die Initiative.

(kna 14.09.2010 pr)








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