2010-09-11 12:14:00

Kard. Sterzinsky: „Zuwanderer sind keine Sündenböcke“


Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky hat sich in die Debatte um den scheidenden deutschen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin eingeschaltet. Sarrazin mache die Zuwanderer zu Sündenböcken, kritisierte der Erzbischof am Samstag im RBB-Hörfunk. „Sarrazin polarisiert, indem er die Fremden zu Schuldigen erklärt für das, was in Deutschland schief läuft und bisher misslungen ist.“ Sarrazin hatte zuletzt Ende August mit der Aussage, Juden teilten ein bestimmtes Gen, für Aufregung gesorgt. Die Bibel hingegen rufe dazu auf, Fremde wie Einheimische anzunehmen: „Ein Deutschland, das an Gottes Wort festhält, schafft sich nicht ab“, betonte Sterzinsky in Anspielung auf den Titel von Sarrazins neuem Buch „Deutschland schafft sich ab“. Der Kardinal räumte Spannungen zwischen Zuwanderern und Einheimischen ein. Es gebe eine Haltung der Integrationsverweigerung, aber auch eine gescheiterte Integrationspolitik, so Sterzinsky. Die Besorgnis darüber sei ernst zu nehmen, sachliche und lösungsorientierte Antworten müssten gefunden werden. „Hysterische, populistische Debatten helfen da nicht“, betonte der Kardinal.

(kap 11.09.2010 mg)







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