Die Schweizer Bischöfe
haben diese Woche über die Situation im Bistum Chur gesprochen. Bei ihrer 289. Ordentlichen
Versammlung in Fribourg ging es u.a. um den Wunsch von Bischof Vitus Huonder nach
der Ernennung eines zweiten Weihbischofs. Ein Name, der bisher genannt wurde, sorgte
in den vergangenen Wochen für Unruhe in der Diözese.
In einer Medienmitteilung
von diesem Donnerstag schreiben die Schweizer Bischöfe, dass sie „mit ihrem Mitbruder
die Sorge um den Frieden und die Einheit der Kirche“ teilen. Sie beziehen sich dabei
auf einen offenen Brief von Bischof Huonder vom 13. August. Die Bischöfe hoffen und
erwarten, dass die von Bischof Huonder öffentlich gemachte Bereitschaft zum Dialog
zu einer guten Lösung führen werde, „die den verschiedenen Anliegen der Bistumsangehörigen
gerecht wird“.
Dialog mit Muslime Ein weiteres Thema der Vollversammlung
war der Dialog mit den Muslimen. Pünktlich zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan
bekräftigten die Schweizer Bischöfe ihren Willen zum interreligiösen Dialog mit den
Muslimen, die neben Christen in der Schweiz die zweitgrößte Religionsgemeinschaft
bilden.
Christen in Pakistan Die Bischöfe erinnerten aber
auch an die Situation der Christen in Pakistan sowie die Friedensbemühungen für Nahost.
Die Diskriminierung christlicher und anderer Minderheiten in dem gebeutelten Pakistan
zeige sich auch in der aktuellen Flutkatastrophe, heißt es im Abschlussdokument der
Oberhirten: Überschwemmungen von Gebieten, in denen diese Minderheiten leben, seien
teilweise absichtlich durch reiche Grundbesitzer provoziert worden. Das berichten
die Bischöfe unter Bezug auf das Hilfswerk Kirche in Not. Dank für die großzügigen
Spenden sprach die Konferenz der Caritas Schweiz und den anderen katholischen Hilfswerken
aus, ebenso würdigte sie die „große Solidarität“ der Gläubigen für die Menschen in
der Krisenregion.
Antisemitismus in der Schweiz Dritter Schwerpunkt
war das Thema Antisemitismus: Mit Bedauern stellten die Bischöfe einen Anstieg des
Antisemitismus im Land fest. Sie sehen die Tendenz in Zusammenhang mit den letzten
Ereignissen und Spannungen im Nahen Osten. Zugleich versicherten die Bischöfe ihr
Gebet für die in Washington begonnenen Friedensgespräche zwischen den israelischen
und palästinensischen Repräsentanten. Alle Gläubigen sollten sich dem Bitten um ein
Gelingen der Krisengespräche anschließen, so der Appell der Bischöfe.