Schönborn: „Jeder Christ ist für Naturschutz verantwortlich“
Mit einem Appell an
jeden einzelnen Christen, sich verstärkt für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen,
ist in Mariazell am Sonntag die internationale Wallfahrt der europäischen Umwelt-Bischöfe
zu Ende gegangen. Der Generalsekretär des Rates der europäischen Bischofskonferenzen
(CCEE), rief die Gläubigen bei einem Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika
auf, im jeweils eigenen Bereich noch stärker als bisher natürliche Ressourcen zu schonen.
Der Mitorganisator der „grünen“ Pilgerreise, P. Duarte da Cunha, fügte an, dass der
Schutz der Umwelt als eine vordringliche Aufgabe zu verstehen sei.
Im Gespräch
mit kathpress zum Ende der Wallfahrt betonte auch der Wiener Erzbischof, Kardinal
Christoph Schönborn, dass jeder einzelne Christ in seinem persönlichen Lebensbereich
„ungeheuer viele Möglichkeiten hat, bescheiden mit den natürlichen Ressourcen umzugehen“.
Schönborn:
„Die Verantwortung für die Umwelt beginnt bei den kleinen Dingen.
Es braucht ein neues Gespür dafür, dass heute verbrauchte Ressourcen künftigen Generationen
fehlen. Ich weise darauf hin, dass dieser Zusammenhang von Gerechtigkeit und Frieden
sowie der Sorge für die Umwelt noch nicht genügend im Bewusstsein des wohlhabenden
Europas verankert ist. In Entwicklungsländern, wo der unverantwortliche Umgang mit
der Natur sehr viel schneller dramatische Auswirkungen zeigt, ist dieser Zusammenhang
schon viel klarer. Das müssen wir in Europa noch lernen.“
Lobend hob Schönborn
den ökumenischen Aspekt der „grünen“ Pilgerreise hervor. So waren unter den Pilgern
auch Vertreter der reformierten und orthodoxen Kirchen.
„Was die orthodoxe
Kirche betrifft, ist es vor allem ein Verdienst des ökumenischen Patriarchen Bartholomaios
I., dass das Anliegen der Bewahrung der Schöpfung immer wichtiger wird. Ich möchte
aber auch auf die zahlreichen Initiativen auf Seiten der evangelischen Kirchen erinnern.
Für die katholische Kirche will ich vor allem Papst Benedikt XVI. hervorheben. Es
ist beeindruckend, wie deutlich der Papst immer wieder von der Verantwortung für die
Schöpfung spricht.“