Nach den schweren Unruhen wegen der gestiegenen Brotpreise hat die Polizei fast 150
Menschen festgenommen. Das berichtet das staatliche Radio in Maputo an diesem Montag.
Es gibt die Zahl der bei den Unruhen Getöteten mit zehn an. Der Erzbischof der mosambikanischen
Hauptstadt ruft die Unzufriedenen eindringlich dazu auf, wieder Ruhe einkehren zu
lassen. Gleichzeitig bittet Erzbischof Francisco Chimoio alle Christen in Mosambik
um Gebet für ihr Land. Die Unruhen waren am letzten Mittwoch in den ärmeren Vierteln
von Maputo ausgebrochen, nachdem die Regierung eine Erhöhung des Brotpreises um dreißig
Prozent angekündigt hatte. Auch die Preise für Strom und Wasser stiegen zur gleichen
Zeit deutlich. Trotz der Unruhen in der Hauptstadt und der zweitgrößten Stadt Beira
will die Regierung ihre Entscheidung nicht überdenken, sondern Proteste durch die
Sicherheitskräfte unterdrücken. Insgesamt sollen bei den Unruhen etwa 450 Menschen
verletzt worden sein. 65 Prozent der Einwohner von Mosambik leben unterhalb der Armutsgrenze;
es ist eines der ärmsten Länder des Planeten, vor allem wegen der Nachwirkungen des
1992 beendeten Bürgerkriegs.