Österreich: Grüne Pilgerreise

Der Glaube an Gott ist die notwendige Grundlage für die richtige Einstellung zum Menschen und zur ganzen Welt. Das hat der St. Pöltner Bischof Klaus Küng betont. Küng feierte in seinem Dom einen ökumenischen Gottesdienst mit den Teilnehmern der so genannten „Grünen Pilgerreise“ der Bischöfe und Verantwortlichen der europäischen Bischofskonferenzen für Umweltfragen. Zusammen mit Küng zelebrierten der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich, Michael Staikos, und der niederösterreichische lutherische Superintendent Paul Weiland. Die Grüne Pilgerreise vom 1. bis 5. September führte Europas Umwelt-Bischöfe vom ungarischen Esztergom über Bratislava und St. Pölten nach Mariazell. An der Spitze der europäischen Umwelt-Bischöfe nahm Kardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, an der Initiative teil. Die größte Gefährdung für die Schöpfung liege in einer reduktionistischen Sicht der Welt, die Gott ausklammere, warnte Bischof Küng in seiner Predigt.
In ihrer Schlußbotschaft heben die Teilnehmer der Wallfahrt hervor, wie wichtig die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sei. Ein „fundamentales Thema“ sei eine „Bekehrung der Geister und der Herzen“, um eine „Änderung der menschlichen Verhaltensmuster“ herbeizuführen. Die biblische Tradition betone „die innere Einheit und Logik der Schöpfung, sowie eine durch den Schöpfer gegebene und offenbarte Weisheit, die ihr Schönheit und Ausgewogenheit sichert“. Wörtlich heißt es in dem Text: „Genauso wie 'Chaos' plus das Wort Gottes 'Kosmos' ergeben, führt uns Kosmos ohne das Wort Gottes zum Chaos zurück.“ Die Bischöfe und kirchlichen Umweltexperten ermutigen Ortskirchen, sich an der so genannten ‘Creation Time’-Initiative zu beteiligen, die von der in 2007 veranstalteten 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu (Rumänien) unterstützt wurde. Sie empfehlen, den Zeitraum vom 1. September bis zum 4. Oktober - Feiertag des Heiligen Franz von Assisi- „besonderen Gebeten und Initiativen“ zum Thema Umwelt zu widmen.
(kap/ccce 05.09.2010 sk)