Auch nach der Rückkehr
an seinen Urlaubsort ging Benedikt noch einmal auf Papst Leo XIII. ein. Beim Angelusgebet
in Castelgandolfo meinte er, an deutschsprachige Pilger gewandt: „Mit Weitblick
legte er in seiner Enzyklika „Rerum novarum“ die Grundsätze der Soziallehre der Kirche
in moderner Zeit dar. In Treue zur Botschaft Jesu Christi an einer gerechten sozialen
Ordnung mitzuarbeiten, ist ein ständiger Auftrag für die Kirche und für uns alle.
Der Herr segne euch und eure Lieben!” Ansonsten sprach der Papst bei seinem
traditionellen sonntäglichen Mittagsgebet – an dem auch eine Delegation der CDU Nordrhein-Westfalen
teilnahm – über den kirchlichen Weltjugendtag: Der findet nämlich im August nächsten
Jahres in Madrid statt, und auch Benedikt wird dazu in die spanische Hauptstadt reisen.
Das Thema des Briefes, den der Papst dazu in den letzten Tagen veröffentlicht hat,
stammt aus dem 2. Kapitel des Kolosserbriefes: „Verwurzelt in Christus und auf ihn
gegründet, stark im Glauben“.
„Das ist eindeutig ein Aufruf, der gegen den
Zeitgeist geht! Denn wer schlägt denn jungen Leuten heute noch vor, in etwas verwurzelt
oder unerschütterlich zu sein? Man lobt doch heute eher die Unsicherheit, die Mobilität,
die Wollust – lauter Aspekte, die zeigen, wie die Kultur über ihre grundlegenden Werte
unsicher ist, über die Grundprinzipien, die das Leben leiten und lenken.“
Junge
Leute seien wie Bäume, meinte der Papst weiter: Sie bräuchten für ihre Entwicklung
kräftige Wurzeln. Das „beste Fundament für die innere Stabilität“ sei die Beziehung
zu Gott.