Die blutigen Unruhen im Norden Nigerias im vergangenen Januar sind nicht als Religionskonflikt
einzustufen. Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt vorgelegte Bericht einer Regierungskommission,
aus dem der italienische Pressedienst der päpstlichen Missionswerke misna zitiert.
Demnach entzündete sich die Gewalt an einem politischen Machtkampf um die Kontrolle
des Gebiets und kostete fast 300 Menschen das Leben. Die von Präsident Goodluck Jonathan
eingesetzte Kommission aus 28 Experten verurteilte eine „Instrumentalisierung der
Religion für persönliche Interessen“. Zugleich führt der Bericht laut Misna eine Reihe
von Empfehlungen auf, um eine Wiederholung ähnlicher Vorfälle zu verhindern. Dazu
gehören die Einrichtung einer Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des Konflikts und
eine Rotation der politischen Macht zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppen.