Über die Bekehrung der deutschen Rocksängerin Nina Hagen berichtet an diesem Freitag
die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. Die Titelseite des Blattes ziert – neben
Fotos von Papst Benedikt mit Israels Staatspräsidenten Ehud Barak sowie von US-Präsident
Barack Obama - ein Doppelbild der 55-jährigen Künstlerin; im Feuilleton-Teil beschreibt
ein halbseitige Artikel den Weg der ostdeutschen Sängerin vom Nihilismus ihrer DDR-Jahre
bis zu ihrer jüngsten CD „Personal Jesus“, die im September in Italien erscheinen
wird. Gott habe sie eingeholt über die Freude darüber, zu lieben und geliebt zu werden,
schreibt die Vatikanzeitung unter Berufung auf Aussagen der Sängerin selbst. „La Hagen“
habe aber auch zu Gott gefunden über das konstante Wunder der Freundschaft, die Gabe
der Mutterschaft mit ihren Kindern Cosma und Otis, sowie über das Glück, ohne Einschränkungen
Zeit, Sorge und Zärtlichkeit für zwei völlig wehrlose kleine Wesen hinzugeben. Aus
dem grundsätzlichen Respekt für Jesus Christus, der bei Nina Hagen früher von Gleichgültigkeit
durchzogen war, sei nach und nach ein dichtes, intimes Zwiegespräch mit „Personal
Jesus“ geworden. Der „Osservatore“ zitiert auch aus einem Interview der Rocksängerin
mit dem italienischen Magazin „L’Espresso“. Auf die Frage, warum sie Gott liebe, habe
Hagen gesagt: „Weil ich ihn kenne. Gott hat sich immer wieder in mein Leben eingeschaltet.
Ich bin seine Tochter und werde es immer sein; er war er, der mich zuerst geliebt
hat.“ (rv 03.09.1970 gs)