USA: Mormonen und jüdische Führer verständigen sich
Der Streit zwischen Holocaust-Überlebenden und der Religionsgemeinschaft der Mormonen
um die nachträgliche Taufe ermordeter Juden scheint beigelegt. Ein neues Computersystem
soll künftig verhindern, dass Namen von Holocaust-Opfern in die genealogischen Datenbanken
der Glaubensgemeinschaft eingespeichert werden, heißt es in einer am Mittwoch im Internet
veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage“ und jüdischer Vertreter. Durch die Einigung würden gleichzeitig die Möglichkeiten
zur Zusammenarbeit zwischen Mormonen und Juden gestärkt. Die US-amerikanische Überlebenden-Organisation
„American Gathering of Holocaust Survivors“ wehrte sich seit Jahren, dass die Mormonen
ihre übliche Praxis der Post-mortem-Stellvertreter-Taufe auch auf Holocaust-Opfer
anwenden. Unter den „Heiligen der Letzten Tage“ ist die Taufe von Ahnen nach deren
Tod üblich, weil sie an eine Familienzusammenführung nach dem Tod glauben.