2010-09-02 13:54:44

Vatikan/Israel: Peres beim Papst


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag Israels Staatspräsidenten Schimon Peres empfangen. Bei dem 40-minütigen Gespräch in der päpstlichen Sommerresidenz in Castelgandolfo ging es um den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern, die am gleichen Tag in Washington nach 20-monatiger Unterbrechung wieder direkte Verhandlungen aufnahmen.

Wünschenswert sei „eine Übereinkunft, die die legitimen Bestrebungen beider Völker respektiert“ und dazu in der Lage sei, „einen stabilen Frieden im Heiligen Land und in der gesamten Region“ herbeizuführen, hieß es in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaales. „Jeder Form von Gewalt“ sei bei dem Gespräch zwischen Papst und israelischem Präsidenten verurteilt worden. Auch habe man die Notwendigkeit unterstrichen, „allen Teilen der Bevölkerung bessere Lebensbedingungen zu garantieren“. Ersteres ist ein Zugeständnis an Israel, letzteres eines an die Palästinenser: Israel leidet unter Raketenangriffen und Selbstmordattacken von Palästinensern, letztere verweisen auf ihre armseligen Lebensbedingungen, unter anderem wegen der Abschottung von Israel mittels einer scharf kontrollierten Mauer.

Außerdem sprachen Benedikt XVI. und Schimon Peres über die Zusammenarbeit zwischen Vatikan und Israel sowie die Position der katholischen Gemeinde im Heiligen Land. Die katholischen Einrichtungen leisteten einen besonderen Beitrag zum Gemeinwohl, hieß es in der Vatikan-Mitteilung, vor allem auch durch die katholischen Schulen. Beide Seiten wünschten außerdem einen raschen Abschluss der Verhandlungen über Wirtschaftsfragen zwischen Israel und Heiligem Stuhl. Dabei geht es um eine Fortsetzung der bisher geltenden Steuerfreiheit für katholische Non-Profit-Einrichtungen im Heiligen Land; die Verhandlungen ziehen sich seit Jahren hin.

Papst Benedikt und Schimon Peres waren einander zuletzt im Mai 2009 begegnet, als das Kirchenoberhaupt das Heilige Land besuchte. Peres sprach vor der Begegnung mit Papst Benedikt auch mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sowie dem vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti.

(rv 02.09.2010 gs)







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