Marco Arana, katholischer
Priester und Menschenrechtler in Peru, hat am Mittwochabend den Aachener Friedenspreis
2010 erhalten. Arana habe sich „als unermüdlicher und hartnäckiger Verfechter der
Menschen- und Umweltrechte erwiesen“, sagte die frühere Parlamentarische Staatssekretärin
im Entwicklungsministerium, Karin Kortmann, in ihrer Laudatio. Sie würdigte Aranas
friedlichen und 20 Jahre andauernden Kampf für die Bauern im Nordosten Perus. Deren
Existenz sei wegen des gesundheitsschädlichen Abbaus einer Goldmine durch das US-amerikanische
Unternehmen „Newmont Mining Corporation“ bedroht.
Arana sagte in seiner Dankesrede,
die Erde befinde sich in einer entscheidenden Stunde ihres Überlebens. Das gottgegebene
Wohl-Ergehen der Erde werde gefährdet, indem der enorme Konsum der Reichen noch gesteigert
werde. Arana kritisierte den Einsatz neuer Technologien, um aus dem Inneren der Anden
und dem Amazonasbecken kleine Goldpartikel zu gewinnen. Dazu würden Millionen von
Tonnen Cyanidlauge eingesetzt. Zudem schaffe die Regierung Gesetze zur Enteignung
der indigenen Bevölkerung. Wer sich dagegen wende, werde als „Ökoterrorist“ kriminalisiert.
2011 will Arana bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen kandidieren. Da
politische Ämter mit dem Dienst als Priester kirchenrechtlich nicht vereinbar sind,
suspendierte Kardinal Juan Luis Cipriani von Lima Arana vom Priesteramt. – Gemeinsam
mit dem peruanischen Geistlichen nahm der Duisburger Anti-Rassismus-Verein Phoenix
den Aachener Friedenspreis entgegen. Die Auszeichnung wird seit 1988 an Personen und
Initiativen verliehen, die sich „von unten“ für Frieden einsetzen. Unter den Preisträgern
früherer Jahre war auch Papst Johannes Paul II.