Die katholische Kirche in Israel hat die von Verteidigungsminister Ehud Barak vorgeschlagene
Teilung Jerusalems begrüßt. Dies würde „in vielen Fragen einen rechtlich klareren
Rahmen“ schaffen und den Weg für weitere Vereinbarungen ebnen, sagte der Franziskanerkustos
Pierbattista Pizzaballa in einem Interview der römischen Tageszeitung „La Repubblica“.
Zugleich betonte er, Jerusalem müsse als Heilige Stadt dreier Religionen seinen „universalen
Charakter“ bewahren. Kustos Pizzaballa, dessen Orden die Aufsicht über die katholischen
Stätten im Heiligen Land hat, äußerte sich überrascht über Baraks Vorstoß. In den
vergangenen Jahren sei man von der israelischen Regierung eher harte Stellungnahmen
gewohnt, die wenig Kompromissbereitschaft gezeigt hätten, so der Franziskaner. Barak
hatte unmittelbar vor Beginn der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche erklärt,
er könne sich vorstellen, dass Israel die arabischen Viertel Jerusalems an die Palästinenser
abtrete. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft an diesem Donnerstag in Washington
mit Palästinenserchef Mahmud Abbas zu direkten Friedensverhandlungen zusammen.