2010-09-01 14:46:35

D: Kirche setzt langfristig auf Abschaffung der Atomenergie


RealAudioMP3 In der aktuellen Diskussion um die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in Deutschland melden sich auch die deutschen Bischöfe zu Wort. Sie plädieren langfristig für die Abschaffung der Atomenergie und setzen auf erneuerbare Energien, erklärt ihr Sprecher bei der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, vom katholischen Büro in Berlin. Im Interview mit Radio Vatikan sagte er:

„Unsere Intention ist es, alles daran zu setzen, dass Atomenergie überflüssig wird. Papst Benedikt hat sich ja jüngstens in seiner Enzyklika „Caritas in veritate“ zu dieser Frage geäußert und eindeutig angemahnt, die Energie in Zusammenhang mit der Schöpfungsverantwortung zu sehen. Genauso die Bischöfe, die sich derzeit genau mit dieser Fragestellung befassen. Für uns sind Fragen wichtig wie: Wie gehen wir mit den Ressourcen in der Welt um? Können wir nicht noch mehr Energie sparen? Was ist mit den Endlagern – diese Frage ist ja nicht wirklich in Deutschland gelöst. Und solange diese Frage nicht zur Zufriedenheit gelöst ist, haben wir natürlich immer auch Vorbehalte gegenüber der Atomenergie.“

Die katholische Kirche habe eine klare Position für oder gegen die Atomenergie noch nicht formuliert, so Jüsten. Sie bringe vielmehr Kriterien in die Diskussion ein, die auf das Berücksichtigen der Schöpfungsverantwortung zielten. Auch bei der Frage erneuerbarer Energien gäbe es freilich noch Einiges zu klären. Jüsten führt aus:

„Das ist im Grunde genau der Weg, den die Kirche auch versucht zu gehen in der Energiepolitik: Erneuerbare Energien, die auf der anderen Seite aber die Umwelt nicht erneut belasten dürfen. Da gibt es natürlich auch einige Energieträger, die da Probleme darstellen, einseitige ökologische Landwirtschaft usw. Die zweite Frage, die noch ganz wichtig ist: Die Entwicklung von Speichertechnologien. Denn erst wenn wir wirklich gute Speichertechnologien haben, dann sind auch Energieformen wie Windenergie oder Wasserkraft noch einmal ganz anders zu nutzen.“

(rv 01.09.2010 pr)







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