2010-09-01 13:14:30

Belgien: Hexenjagd auf Danneels


Der Anwalt von Kardinal Godfried Danneels hat die jüngste Kritik an dem ehemaligen Brüsseler Erzbischof zurückgewiesen. Der Jurist Fernand Keuleneer verteidigte indessen das Verhalten des Kardinals gegenüber einem Missbrauchsopfer. Keuleneer warf der Zeitung „De Standaard“ am Mittwoch Rufmord vor. Belgische Zeitungen hatten am Wochenende einen Tonbandmitschnitt eines Gesprächs veröffentlicht. An diesem Gespräch nahmen der später zurückgetretene Bischof Roger Vangheluwe, das Missbrauchsopfer und weitere Familienmitglieder teil. Vangheluwe hatte seinen Neffen zwischen 1976 und 1986 missbraucht. Vorgeworfen wurde Danneels, er habe versucht, die Affäre zu vertuschen. Danneels Anwalt Keuleneer erinnert daran, dass Danneels zum Zeitpunkt des Gesprächs schon nicht mehr Bischofskonferenz-Vorsitzender und Erzbischof von Mechelen-Brüssel gewesen sei. Er habe deshalb sehr deutlich gemacht, dass er nur als Vermittler und Berater auftreten könne. In dem Gespräch habe er Vangheluwe dazu bewegen können, nach 24 Jahren erstmals seine Schuld einzugestehen. Neben anderen Möglichkeiten habe Danneels angeregt, Vangheluwes Rücktritt aus Altersgründen abzuwarten. Damit wären Fragen in der Presse zu den Rücktrittsgründen vermieden und so die Anonymität des Opfers geschützt worden.

(kipa 01.09.2010 mg)







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