Der Münchener Erzbischof Reinhard Marx mahnt ein umfassendes Konzept für eine Bewältigung
des Afghanistankriegs an. In der in Berlin erscheinenden Zeitschrift „Kompass“ des
Katholischen Militärbischofs warnte er zugleich vor „scheinbar einfachen Lösungen“.
Hauptakteure bei einem gesellschaftlichen Aufbau, der langfristig angelegt sein müsse,
seien die Menschen vor Ort. Zugleich gelte: „Die Menschen in Afghanistan, aber auch
unsere Soldaten haben ein Recht darauf, dass sie nicht zum Spielball innen- oder außenpolitischer
Interessen werden.“ – Der Erzbischof äußerte sich in einem Gastbeitrag zum zehnten
Jahrestag des Friedensworts „Gerechter Friede“ der katholischen deutschen Bischöfe,
das im Jahr 2000 erschien. Mit dem Friedenswort hätten sich die deutschen Bischöfe
programmatisch „von den Ambivalenzen und Missverständlichkeiten der Lehre vom 'gerechten
Krieg'“ abgesetzt, führte Marx weiter aus. (pm 31.08.2010 pr)