Brasilien: Reiseveranstalter und ihr Geschäft mit der Kirche
15 Millionen Touristen besuchen pro Jahr die religiösen Stätten im Land. Die Bischöfe
haben daher entschieden, ihren Besitz und die Einkünfte mit erweiterten Angeboten
besser zu nutzen. Ein Risiko seien allerdings die Reiseveranstalter, die kirchliche
Angebote zu eigenen wirtschaftlichen Zwecken missbrauchen könnten. Da sagt der Leiter
des Pilgerbüros CNS in Campinas, Claudemir de Carvalho. Die Kirche sehe den Tourismus
als eine Zusammenkunft von Menschen an Orten der Stille und Besinnung, sagt der Tourismusbeauftragte
der Bischofskonferenz, Bischof Murilo Krieger. Die Leute kämen oft aus Neugier – das
sei eine Chance, auch diejenigen zu erreichen, die sonst keinen Kontakt mit der Kirche
hätten, so Bischof Krieger. Um zu verhindern, dass weltliche Reiseanbieter ein Geschäft
mit der Kirche machen, müssten Richtlinien verfasst werden. Die Zuständigkeit für
kirchliche Stätten und Angebote, wie etwa Klosteraufenthalte, müssten in der Hand
der Pilgerbüros bleiben, so die Bischöfe.