2010-08-29 14:35:50

Schülerkreis: Schönborn hielt Predigt über Demut


RealAudioMP3 Feierlicher Abschluss des Schülerkreis-Treffens war der Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. im „Centro Mariapoli“ am Sonntagmorgen. Die Predigt hielt der Wiener Erzbischof und ehemalige Ratzinger-Schüler, Kardinal Christoph Schönborn. Er erläuterte das Sonntagsevangelium, in der das Gleichnis des Gastmahls bei einem führenden Pharisäer beschrieben wird. Zentrales Thema sei die Demut, so Schönborn.

„Wie immer in den Gleichnissen geht es um Alltagserfahrungen. Sich auf den letzten Platz zu setzen, ist nicht zuerst eine Frage der Demut sondern der Klugheit. Es ist immer besser hinauf gebeten zu werden als mit rotem Kopf hinunter geschickt zu werden. Es ist besser ein „upgrading“ zu erleben als ein „downgrading“. Aber diese Klugheit ist nicht einfach eine Strategie, um doch noch zum Ehrenplatz zu kommen. Echte Demut hat immer etwas ganz Realistisches. Mozart war sich dies bewusst, und sprach es gelegentlich aus, dass er zu den Besten gehörte. Es hat ja gestimmt.“

Und gerade Mozart sei ein Beispiel, wie auch wir demütig mit unseren Talenten umgehen sollten.

„Mozarts Demut bestand darin, dass er sein Genie bejahte, es aber immer als Gabe Gottes und damit als Aufgabe sah. Ich brauche die Analogie zu unserem verehrten Lehrer nicht zu explizieren.“

Damit die Größe der Berufung der Diener Gottes nicht überheblich mache, habe Gott sie deshalb auf den letzten Platz gestellt. Das gelte besonders für den ersten der Apostel, wie der Heilige Paulus sagte, so Schönborn.

„Heiliger Vater! Diese des Apostels mögen Ihnen Trost sein, wenn selbst von Mitgläubigen, Mitchristen, Beschimpfungen kommen und Ihnen die „rote Karte“ gezeigt wird. Die Demut wendet diese Beschimpfung in Segen. Danke, dass Sie uns die Haltung Jesu zeigen, der sanftmütig und demütig von Herzen ist. Ist das nicht etwas Wunderschönes im christlichen Glauben, in der christlichen Erfahrung: Die Freude darüber, dass die Maßstäbe des Himmelreiches so anders sind: Wer ist wirklich groß im Himmel?“

Papst Benedikt hatte zu Beginn der Heiligen Messe ebenfalls auf die Passage des Sonntagsevangeliums hingewiesen.

„Liebe Freunde, am Ende des heutigen Evangeliums weist uns der Herr darauf hin, wie sehr wir immer noch nach der Weise der Heiden leben. Die Weise Gottes ist anders. Wir erleben dies in der heiligen Eucharistie. Er lädt uns zu Tisch, die wir vor Ihm lahm, blind und taub sind. Er lädt uns, die wir Ihm nichts zu geben haben. Wir wollen uns bei diesem Geschehen vor allem von der Dankbarkeit berühren lassen, dass es Gott gibt und dass Er so ist, wie er ist und wie Jesus Christus ist.“

Als Gläubige müssten wir deshalb dankbar sein, dass wir an seinem Tisch teilnehmen dürfen, so Benedikt XVI. weiter.

„Aber wir wollen doch auch uns auch davon berühren lassen; Schuld zu empfinden, dass wir so wenig aus dem Heidnischen heraustreten und so wenig das Neue und die Weise Gottes leben. Deswegen beginnen wir die Heilige Messe jeweils mit der Bitte um Vergebung. Eine Vergebung, die uns ändert und uns wirklich Gottähnlich und Gottebenbildlich werden lässt.“

(rv 29.08.2010 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.