2010-08-28 11:03:16

Serbien: Orthodoxe und Katholiken hoffen auf Papstbesuch 2013


RealAudioMP3 Serbische Katholiken und Orthodoxe hoffen auf einen Besuch Papst Benedikts XVI. in dem Balkanland. Es sei „sein persönlicher Wunsch und der Wunsch der gesamten serbisch-orthodoxen Kirche“, dass es zu einem Besuch des Bischofs von Rom in Serbien komme, sagt der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej (Gavrilovic) bei einer Begegnung mit österreichischen Journalisten in Belgrad. Ein möglicher Termin steht bereits seit einiger Zeit im Raum: das 1.700-Jahr-Jubiläum des Edikts von Mailand im Jahr 2013, das in Nis gefeiert werden soll. Mit dem auf Kaiser Konstantin zurückgehenden Edikt von Mailand wurde die Christenverfolgung im Römischen Reich endgültig beendet.

Gegenüber unseren österreichischen Kollegen von studio omega sagte der serbische Patriarch:

„Ein solcher Papstbesuch soll zu einer neuen Begegnung der Kirchen in Ost und West führen. In diesem Kontext ist eine Begegnung mit Papst Benedikt XVI. ein wichtiges Zeichen. Noch gibt es aber allerdings keine offizielle Einladung. Zum einen ist es noch zu früh, um dies zu konkretisieren, zum anderen kann ich eine solche Einladung nur durch die Autorisierung einer Bischofssynode aussprechen.“

Die nächste Bischofssynode tagt im Anschluss an die Inthronisation des Patriarchen Anfang Oktober in Pecs. Auch der katholische Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hocevar, betont die Bedeutung des ökumenischen Dialogs zwischen den christlichen Kirchen für die Zukunft Europas. Die Zeit sei reif, so Hocevar.

„Bei dem Dialog mit der Orthodoxie geht es darum, nach einer neuen Synthese zu suchen, in der ein politisch und moralisch müder Westen und ein der Säkularisierung angstvoll entgegenblickender Osten zusammen an einer „Europäisierung Europas“ arbeiten. Das Christentum atmet nämlich mit zwei Lungenflügeln, aus dieser Tatsache gilt es auch die Kraft zu schöpfen, im gemeinsamen Dialog zwischen den Kirchen und den Staaten die Rolle des Christentums in Europa neu zu bestimmen. Wir brauchen eine neue Komplementarität.“

Beispiele einer neuen Komplementarität zwischen den christlichen Kirchen seien die hohe Sensibilität der Orthodoxie für die Feier des Geheimnisses in der Liturgie, auf der anderen Seite habe die katholische Kirche die große Tradition ihrer Soziallehre in den Dialog einzubringen. Konkret gebe es daher etwa in Belgrad die ersten Versuche, die katholische Soziallehre ins Serbische zu übersetzen.

Krönung der bisherigen Fortschritte
Ein Zusammentreffen des Papstes mit dem Patriarchen in Belgrad wäre daher eine Krönung der bisherigen Fortschritte. Dennoch gäbe es noch zahlreiche Unwägbarkeiten, stehe die serbisch-orthodoxe Kirche doch vor großen Herausforderungen und Veränderungen, etwa bezüglich ihres zukünftigen Kurses in der Ökumene.

Schließlich zeigen sich auch staatliche Stellen positiv gestimmt im Blick auf einen möglichen Papstbesuch zum Jubiläum 2013. Eine gemeinsame staatlich-kirchliche Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Jubiläums in Nis sei eingesetzt worden, der neben dem Patriarchen auch der serbische Staatspräsident Boris Tadic angehört.

(kap 28.08.2010 mg)







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