Ganz Indien und zahllose Christen weltweit feiern an diesem 26. August den 100. Geburtstag
von Mutter Teresa. In der wichtigsten Wirkungsstätte der „Mutter der Armen“, Kalkutta,
findet ein Gedenkgebet statt. Zudem startet ein internationales Filmfestival mit Werken
über das Leben der Ordensfrau. Die indische Bahn setzt einen Gedenkzug auf die Gleise,
der fortan in den blauweißen Farben ihres Ordens unter dem Namen „Mutter Teresa“ durchs
Land fahren soll. Die Deutsche Post gab zu dem Anlass eine Sondermarke heraus. In
Europa haben vor allem die drei Länder mit dem stärksten albanischstämmigen Bevölkerungsanteil
offizielle Feiern für den Geburtstag Mutter Teresas angesetzt: Albanien, Mazedonien
und der Kosovo. Von Albanien nach Kalkutta Als Albanerin
mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde Mutter Teresa im heute mazedonischen
Skopje geboren. Schon als Schulmädchen wollte sie Missionsschwester werden. Mit 18
Jahren trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta
sandten. 1948 verließ sie diese Gemeinschaft, um ihrer nach eigenem Empfinden eigentlichen
Bestimmung nachzugehen. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet,
siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das
Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen
jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die „Missionarinnen
der Nächstenliebe“. Vor allem ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für
todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt. Ausstehende
Heiligsprechung Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden
ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem 1979 der Friedensnobelpreis sowie die
Ehrenstaatsbürgerschaft der USA. Am 5. September 1997 starb Mutter Teresa 87-jährig
in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes
Paul II. sie selig. Der Heiligsprechungsprozess dauert an.