USA: „Moscheebau ist Zeichen der Religionsfreiheit"
Die Religionsfreiheit
ist immer noch tief im Denken der Amerikaner verankert - auch wenn die aktuelle Debatte
um den Moscheebau am Ground Zero anderes vermuten lässt. Das meint der Religionsbeauftragte
von US-Präsident Barack Obama, Joshua DuBois. Radio Vatikan hat ihnanlässlich des
diesjährigen Rimini-Treffens interviewt:
„In unserem Land gibt es wirklich
Respekt für verschiedene Religionen und für die Persönlichkeit derer, die zwar einen
anderen Hintergrund haben, aber denselben Glauben in Gott teilen. Die Medien konzentrieren
sich natürlich auf die Konflikte, aber meine Erfahrung ist, dass die Mehrheit der
Amerikaner großen Respekt vor anderen Religionen hat. Natürlich gibt es lebendige
Debatten, wie gerade jetzt, aber am Ende können wir uns auf Grundprinzipien einigen.“
Einer
stand in den letzten Tagen besonders im Kreuzfeuer der Kritiker: Obama selbst. Er
sprach sich indirekt für den Bau der Moschee aus: „Unser Bekenntnis zur Religionsfreiheit
muss unerschütterlich sein“, so der US-Präsident. Respektlosigkeit vor den Opfern
des 11. September warfen ihm die Ablehner der Moschee vor. Laut eine Umfrage der Washington
Post glauben sogar 60 Prozent der Amerikaner, dass Obama ein Muslim ist. Joshua Dubois
klärt auf:
„Der Glaube ist das Wichtigste in meinem Leben - dasselbe kann
ich vom Präsidenten sagen. Seine Verbindung zu Christus ist stark und standhaft. Vielleicht
ist es nichts, worüber viel berichtet wird, aber ich habe mit ihm gesprochen und gebetet.
Er hat sich mit christlichen Themen im öffentlichen Leben auseinandergesetzt und blieb
stark in seinem christlichen Glauben. Es ist ein täglicher Moment des Innehaltens
für ihn. Als ich Obama das erste Mal reden hörte, sprach er vom großartigen Gott,
dem wir in unserem Land dienen. Das war meine erste Erfahrung mit ihm. Vom ersten
Tag an, den ich mit ihm gearbeitet habe, war sein christlicher Glaube stark und deutlich,
genauso wie seine Bindung zu einer starken Verankerung des Glaubens im öffentlichen
Leben.“
Zweieinhalb bis sieben Millionen Muslime leben
schätzungsweise in den USA. Ähnlich wie die Katholiken, die im 19. Jahrhundert in
die Staaten kamen, haben auch sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. An der Zusammenarbeit
mit allen Religionen aber führt kein Weg vorbei, meint Obamas Religionssekretär: „Präsident
Obama glaubt, wenn wir die Herausforderungen unserer Nation und der Welt angehen wollen,
dann müssen wir das in Partnerschaft mit den Religionen machen. Keine Regierung und
Institution kann alleine die Bedürfnisse der Menschen erkennen. Wir müssen mit den
religiösen Einrichtungen zusammenarbeiten, die an vorderster Front der größten Herausforderungen
stehen.“