2010-08-23 16:09:13

Indien: Keine Gerechtigkeit nach Orissa


Die Christen im Bundesstaat Orissa warten noch immer auf Gerechtigkeit. Zwei Jahre nach den blutigen Übergriffen radikaler Hindus auf Christen seien Verantwortliche immer noch nicht zur Rechenschaft gezogen. Das beklagte der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius, in Göttingen. Indiens Gerichte hätten mehr als 2000 Fälle von Gewalt und Mord nach wie vor nicht behandelt. Die Zeugen fühlten sich häufig bedroht und wagten nicht, gegen die Gewalttäter auszusagen, so Delius. Es herrsche ein Klima der Angst und Straflosigkeit, das einer Demokratie unwürdig sei. Nur gegen wenige der Drahtzieher von Orissa ist bisher überhaupt ein Strafverfahren eingeleitet worden. Die meisten der Angeklagten sind mangels Beweisen wieder auf freiem Fuß. Hindu-Nationalisten hatten am 23. August 2008 nach der Ermordung eines radikalen Hindu-Führers durch Maoisten ein Massaker an Christen angerichtet. Rund 50.000 Christen flohen anschließend aus der Region.
(pm 23.08.2010 jv)







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