Slowakei: Die Hälfte der Eheschließungen katholisch
Während die Zahl der Eheschließungen in der Slowakei insgesamt sinkt, bleibt die Anzahl
der katholischen Trauungen gleich: Das hat der Bericht des „Slowakischen Statistischen
Amtes“ für das Jahr 2009 ergeben. Nach einem Anstieg infolge der „Samtenen Revolution“
von 1989 und einem darauffolgenden Absinken bewegt sich die Anzahl katholischer Eheschließungen
seit dem Jahr 2003 jährlich um die 14.000, was in etwa die Hälfte aller Eheschließungen
in der Slowakischen Republik bedeutet. Die Anzahl der katholischen Eheschließungen
sind je nach Region und deren wirtschaftlicher Lage sowie dem Grad der „Kirchlichkeit“
verschieden: Am meisten Brautpaare treten im ostslowakischen Kreis Presov vor den
Traualtar. Presov ist von einem vitalen, kirchlichen, speziell griechisch-katholischen
Milieu, aber auch von einer hohen Abwanderungsquote geprägt. Eine hohe Zahl an Trauungen
verzeichnet man auch im Westslowakischen Kreis, der mit der Hauptstadt Bratislava
und anderen prosperierenden Wirtschaftsstandorten Bevölkerung aus den anderen Regionen
anzieht. Im Abnehmen begriffen ist laut amtlicher Statistik die Anzahl der Abtreibungen:
Sie hat im Vorjahr den tiefsten Wert seit dem Jahr 1958 erreicht. Bei der Geburten
verzeichnet man einen Anstieg, wobei immer mehr Kinder - etwa ein Drittel - außerhalb
einer Ehe zur Welt kommen. Während der Prozentsatz an Taufen bei den Katholiken seit
dem Jahr 2005 kontinuierlich zunimmt, sinkt er bei der evangelischen Kirche kontinuierlich.
Der Prozentsatz hält aber auch bei den Katholiken mit dem generellen Anstieg der Geburtenziffer
nicht Schritt: Die Gesamtzahl der Geburten betrug 54.625 im Jahre 2005 und 61.445
im Jahre 2009. 40.674 katholischen Taufen im Jahr 2005 standen 42.613 im Jahr 2009
gegenüber; 3.097 evangelischen im Jahr 2005 standen hingegen 2.728 im Jahr 2009 gegenüber.