Südafrika: Streik darf nicht die Schwachen treffen
Kranke müssen behandelt werden, Schwachen muss geholfen werden - auch wenn der öffentliche
Dienst streikt. So lautet die Forderung der Bischöfe des Landes an diesem Freitag.
„Wir sind erschreckt, dass den Schwächsten und Verletzlichsten Hilfe verweigert wird“,
zitiert die Nachrichtenagentur cns ein vom Durbaner Kardinal Wilfried Napier unterzeichnetes
Schreiben. Zwar hätten Ärzte, Pfleger und Lehrer das Recht, zu streiken, doch sollten
sie die Kranken und junge Menschen in Betracht ziehen, die dringend ihre Hilfe brauchen.
Unmenschliches Verhalten der Demonstrierenden gegenüber Ärzten, Patienten, Lehrern
und Schülern könne keine Lösung sein. Jeder könne frei entscheiden, ob er am Streik
teilnimmt oder nicht, so die Bischöfe. - Seit dem 10. August streiken in Johannesburg
die Angestellten des öffentlichen Dienstes und fordern radikale Lohnerhöhungen. Höhepunkt
der Proteste waren die Demonstrationen am Donnerstag in Johannesburg, als knapp anderthalb
Millionen Menschen auf die Straßen gingen. Dabei kam es zu teilweise heftigen Zusammenstößen
mit der Polizei. (rv/cns 21.08.2010 tb)