Der katholische Erzbischof
von New York hat sich als Vermittler im New Yorker Moschee-Streit angeboten. Er könne
sich vorstellen, an der Suche nach einem anderen Ort für das umstrittene Gemeindezentrum
mitzuwirken, sagte Erzbischof Timothy Michael Dolan vor Journalisten in einem katholischen
Heim für obdachlose Jugendliche. Gleichzeitig wandte er sich gegen antiislamische
Vorurteile und betonte, dass Religionsfreiheit auch für Muslime gelte. Allerdings
sollten die Projektleiter die Proteste jener Bürger ernst nehmen, die den Moscheebau
für einen Affront gegen die Opfer des 11. September halten. Dolan verglich eine mögliche
Suche nach einem Ort, der in weiterer Entfernung zum "Ground Zero" liege, mit dem
Wegzug katholischer Ordensschwestern aus Auschwitz 1993. Damals hatte Papst Johannes
Paul II. nach jüdischen Protesten den Umzug angeordnet. "Lasst uns die Idee bewahren,
aber die Adresse ändern", habe der Papst damals gesagt. Das könne auch in New York
funktionieren, so Dolan. Er bete dafür, dass ein Kompromiss gefunden werde. Der geplante
Moscheebau in der Nähe von Ground Zero sorgt in den USA seit Wochen für Diskussionen.
Das Projekt zweier islamischer Organisationen sieht vor, zwei Straßenzüge vom Ort
des Terroranschlags vom 11. September 2001 entfernt ein muslimisches Gemeindezentrum
zu errichten. Das 15-stöckige Gebäude solle neben einem islamischen Kulturzentrum,
Fitnessräumen und anderen Einrichtungen auch eine Moschee beherbergen. (kipa 20.08.2010
gs)