Die Hilfe für Christen im Irak durch deutsche und Schweizer Kirchen sei weiterhin
ein „heikles Unterfangen“. Das berichtet Pfarrer Luzius Huber aus der Diözese Zürich
im Gespräch mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ an diesem Donnerstag. Man dürfe weder
den Eindruck erwecken, Missionar zu sein, noch zu einem „Spielball der Politik“ werden.
Anfang Juni war er gemeinsam mit anderen Kirchenvertretern zur Grundsteinlegung einer
armenischen Kirche nach Hawresk in den Nordirak gereist. Seit mehreren Jahren leisten
auch Vertreter der evangelischen Kirchen in Deutschland Aufbauhilfe für christliche
Gemeinden im Nordirak und unterstützen soziale und wirtschaftliche Projekte. Augenmerk
liegt dabei vor allem auf der Hilfe für christliche Binnenflüchtlinge. Zwar sei die
Situation der Christen im kurdischen Nordirak verhältnismäßig gut, allerdings bliebe
„Hilfe im Irak oft auch ein Politikum“. Der Irak hat unterdessen einen weiteren
Schritt in Richtung Unabhängigkeit gemacht. Sieben Jahre nach dem Sturz des Diktators
Saddam Hussein verließen an diesem Donnerstagmorgen die letzten US-Kampftruppen das
Land. Schritt für Schritt soll jetzt die Verantwortung über die Sicherheit im Irak
nun in die Hände irakischer Einheiten übergeben werden. Zwar bleiben weiterhin ca.
56.000 US-Soldaten im Irak stationiert, allerdings nur zum Schutz ziviler Projekte
und zur Ausbildung der irakischen Einheiten.