Schlechte Vorahnungen
und Drohungen zum bevorstehenden Papstbesuch gab es von englischer Seite genug: Provokante
Geschenke wolle man ihm machen, verhaftet sollte er werden und verklagt schon lange.
Aber es gibt natürlich auch die ganz andere Seite der Vorfreude auf Benedikt. Viele
Menschen in England haben sich einem großen Projekt angeschlossen. Initiiert von „Aid
to the Church in Need“, kurz ACN, dem englischen Ableger von „Kirche in Not“. Eine
Kettenreaktion der geistigen Vorbereitung, könnte man sagen. ACN-Sprecher Terry Murphy:
„Wir
haben unsere Spender gefragt und auch jeden, der sonst noch möchte, ob er an einer
spirituellen Dekade teilnehmen möchte. Mit einem Versprechen, entweder eine Dekade
vom Rosenkranz zu sprechen, oder eine Stunde zur Anbetung zu gehen oder eine Messe
für die Intentionen des Papstes halten zu lassen.“
Diese
Vorbereitung ist in vier Wochen, wenn der Papst englischen Boden betritt, noch nicht
vorbei. Denn bei der hohen Teilnehmer-Zahl wird das ganze über Monate gehen. Ein Marathon
des Dankes sozusagen. Aber auch ein Zeichen der Solidarität – der Gläubigen mit dem
Papst und der Christen untereinander. Die Menschenmenge machts. Und Begeisterung steckt
bekanntlich an, weiß Terry Murphy.
„Die Zusagen sind unglaublich. Wir haben
Versprechen, die zusammen ein sechs Monate andauerndes Gebet für den Heiligen Vater
ergeben. Leute haben sich zusammengefunden, um insgesamt 130 Tage der eucharistischen
Anbetung zu widmen. Wir haben mehr als 31.000 Dekaden des Rosenkranzes, die für den
Papst gesprochen werden.“
Im Mai ging der Aufruf von
ACN durch England. Jeder der Teilnehmer wird in einem Buch verzeichnet, dass dem Papst
als Geschenk überreicht werden soll. Dass er bei seinem Besuch auf starken Gegenwind
trifft, ist also nach Meinung von Terry Murphy nicht zu erwarten. „Es
scheint doch einen Gemeinsinn zu geben, dass die Leute beten und große Dinge erwarten.
Es wird oft gesagt, dass es viel Antipathie gegen den Besuch des Papstes geben würde.
Aber nach meiner Meinung habe ich nicht viel davon gesehen. Ich habe nur große Vorfreude
gesehen.“ (rv 18.08.2010 jv)