Österreich/Brasilien: Abschied von Bischof Weberberger
Der austro-brasilianische
Bischof Richard Weberberger ist an diesem Dienstag in Linz verstorben. Der 71 Jahre
alte Benediktiner leitete seit mehr als drei Jahrzehnten die Diözese Barreiras in
Brasilien. Dort hatte er sich als Anwalt der Armen und Kritiker eines schrankenlosen
Kapitalismus einen Namen gemacht.
Mit 40 Jahren kam Richard Weberberger aus
dem Benediktinerstift Kremsmünster als Pfarrer nach Brasilien. Fünf Jahre später wurde
er der erste Bischof der neu errichteten Diözese Barreiras im Bundesstaat Bahia. Im
Bistum leben 300.000 Menschen, an die 90 Prozent von ihnen sind katholisch. In seiner
neuen Heimat war „Dom Ricardo“ nicht nur als Organisator des Bistums bekannt, sondern
trat beherzt für die Rechte der Armen ein. Brasilien sei nach wie vor geprägt von
großen sozialen Spannungen und einem sich vertiefenden Graben zwischen Arm und Reich,
sagte Weberberger etwa vergangenes Jahr bei einem Besuch in Österreich. Gerade die
sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens schaffe viele soziale Probleme,
etwa zunehmende Gewalt. Weberberger erfuhr im Mai dieses Jahres von seiner schweren
Krebserkrankung. Er starb an den Folgen eines Tumors während einer Therapie in Linz.
(kap 17.08.2010 gs)